So, da bin ich nun wieder - zurück aus dem Land der Tulpen und des Käses (weder das eine noch das andere haben wir im Überfluss gesehen/genossen - im Moment ist dort halt alles ORANJE, wohin man auch schaut!).
Wir sind am Samstag morgen ungewöhnlich früh losgekommen und dank freier Autobahnen und Bleifuß ;) recht zügig in Voorburg angekommen. Das Wetter bei Start: bewölkt, 14° - bei Ankunft: strahlend blauer Himmel, 28°. Wir hielten erstmal Ausschau nach dem Shop von
Scrapbook Nederland - gar nicht sooo leicht zu finden, da das Schild so klein und das Schaufenster sehr übersichtlich dekoriert ist! Noch fast 1,5 Stunden Zeit, Barbara noch on-the-road, haben wir dann also in der Shopping-Meile erstmal einen Cappuccino getrunken und das Traumwetter ein wenig genossen.
15 Uhr - los geht's! Hallo Barbara :) Hallo Yvonne, Hallo TRACY! Das Workshop-Projekt - ein Mini-Book "Me right now" - war schön. Ich habe nichts wirklich neues gelernt, aber trotzdem einiges aus diesen fast 2 Stunden mitgenommen. Tracy ist ja nun der
Journaling-Profi schlechthin und kann sehr bewegend darüber sprechen (wir dachten zeitweilig, dass sie jeden Moment anfängt zu weinen!). Sie hatte eine sehr schöne Einleitung in das Journaling-Thema, denn sie war einige Tage vorher in Amsterdam im Anne-Frank-Haus gewesen - sehr bewegend (und immer einen Besuch wert!!). Dort hat sie sich ein Zitat, das relativ am Ende der Ausstellung an der Wand steht, notiert und uns vorgelesen:
"One single Anne Frank moves us more than the countless others who suffered just as she did but whose faces have remained in the shadows." Primo Levi, writer and survivor of Auschwitz
....Stille
....Stille
Warum kennen wir Anne und warum kennen wir all die anderen nicht? All die anderen, Ihre Geschichten, ihre Schicksale, einfach mehr als nur ihre Namen? Die Antwort ist ganz einfach: Anne hat geschrieben. Sie hat ihre Geschichte festgehalten, Tag für Tag. Sie hat über kleine Dinge und Begebenheiten geschrieben, alles was sie bewegte, was sie fühlte. Das ist es, was wir auf unseren Layouts tun sollten. Das ist es, was den Unterschied ausmacht zwischen einen hübsch anzuschauenden Fotoalbum und einem echten Andenken. Es gibt nichts, das zu belanglos ist, um es in einem Journaling festzuhalten. In 5-10 Jahren werden wir es zu schätzen wissen, dass wir unsere IPOD-Playlist vom 15.06.2006 (in Arbeit...)in einem Layout festgehalten haben oder eine Abhandlung über die Vorzüge und persönlichen Testergebnisse verschiedener Putzmittel (kam grad ganz spontan! wär doch aber ein lustiges Layout!). Natürlich ist es immer einfach zu schreiben: "Am xx haben wir einen Ausflug in den Park gemacht. Dort haben wir gegrillt und die Kinder waren lange auf dem Spielplatz. Wir hatten Spaß". Versucht, in die Tiefe zu gehen, versucht EUCH selbst im Journaling einzubringen. Ihr selbst werdet es euch danken und eure Kinder und Enkel auch!
Das war auch nicht viel neues für mich ;) aber ich war sehr begeistert, mit wieviel Herzblut Tracy das den WS-Teilnehmern nahegebracht hat. Und ich bin sicher, dass JEDER darüber noch sehr viel nachgedacht hat und sie besonders bei den Nicht-Journalern etwas erreicht hat!
Tracy herself hat mich in der Interaktion mit uns allen etwas enttäuscht. Sie ist - ohne Frage - übermäßig nett, aber leider eine von der Sorte mit dieser oberflächlichen, überschwenglichen Herzlichkeit, die überhaupt nicht authentisch rüberkommt. Ganz anders als Ali Edwards (mehr Vergleiche habe ich da ja nun auch nicht...!), die sehr cool, sehr nett und absolut echt rüberkommt. Tracy ist 100% professionell, aber sie hat eine feste Mauer um sich herum. Sie gibt dir das Gefühl, dass du ihre allerbeste Freundin bist - und du weißt, dass sie sich in 1-2 Stunden an keinen der Namen mehr erinnern wird. Das fand ich etwas schade, aber es ist zu verkraften ;)
Also - statt Smalltalk mit Tracy war eindeutig Shopping die bessere Alternative. Schön auch mal durch ein Shop-Sortiment zu stöbern, wo man bei so vielen Sachen sagen kann: "hab ich schon", "hab ich schon", "hab ich schon", "gefällt mir nicht" :) wirklich viel brandneues, brandheißes hatte Yvonne nicht da, die Kaufrauschgefahr war gebannt - ich habe mich überwiegend mit Basics und Classics eingedeckt und mein Budget nicht mal annähernd ausgeschöpft (und die Vorab-Schätzung von Stefan weit unterschritten)! Und mal ganz abgesehen von der Auswahl: in Holland ist es ja auch echt immer ganz schön TEUER - da lob ich mir unsere deutschen Online-Shops!!
Nach einem Glas Cola und einigen Zigaretten mit Barbara, vielen attraktiven Geschäftsideen und lustigen Fotos ;) ist sie wieder zurück nach Hause und wir in unser Hotel gefahren. WOW - das Mövenpick-Hotel in Voorburg steht in meiner persönlichen Hitliste holländischer Hotels (und ein paar habe ich schon "erlebt") ganz weit vorne. Sehr schön, sehr stilvoll! Empfehlenswert! Frisch gestylt ging es am abend in die Altstadt, wo wir einen phantastischen Italiener gefunden haben. Wir saßen draußen, das Restaurant lag in einer schmalen kopfstein-gepflasterten Gasse, es wurde schon langsam dunkel - wunderschön! Das Essen war superlecker und die Konversation mit dem Kellner in einem Gemisch aus Deutsch-Englisch-Italienisch ein echter Spaß! Um 12 ging's zurück ins Hotel, die Anne Frank Geschichte hatte mich auf die Idee gebracht, am Sonntag nicht wie eigentlich geplant, nach Den Haag (Sightseeing) oder Scheveningen (Strand) zu fahren, sondern einen kleinen Bogen über Amsterdam zu machen und dort ins Anne Frank Haus zu gehen. Rechne-rechne-rechne, wir mussten ja früh genug für Alicia wieder im Lande sein, um sie abzuholen, denn am Montag ist es mit dem Ausschlafen gewöhnlich ja eher schlecht!
8 Uhr aufstehen sagte unsere Rechnung, dann haben wir genug Zeit in Amsterdam. Gesagt, getan. Das Hotelfrühstück haben wir spontan sausen lassen, das leckere italienische Essen lag noch zu schwer im Magen für ein opulentes, mehrgängiges Frühstück (das man in Anbetracht des stolzen Preises von 14 € p.P. auch hätte essen MÜSSEN). Also sind wir noch früher als geplant in Amsterdam gewesen und es war KLASSE. Die Ausstellung, unsere kleine Fotosession an der Prinzengracht, die Stadtrundfahrt auf der Suche nach der leckeren Pommesbude, die wir im Februar entdeckt hatten. SUPER - ich hätte noch länger bleiben können - locker ein paar Tage!! Amsterdam ist eine wunderschöne Stadt, im Februar habe ich das gar nicht so richtig realisiert - oder auch wegen der Kälte und weil Alicia auch dabei war (mit Kind ist man ja auch völlig anders unterwegs), nicht bemerkt. Ich hätte noch stundenlang weiter durch die Gassen schlendern und Ausschau nach Fotomotiven halten können! :)
Aber irgendwann hatten wir unseren Point-of-Return erreicht und mussten leider losfahren in Richtung zuhause. Nur knapp über 4 Stunden, 2 kurze (Rauch-)Pausen und schon waren wir zurück.
Das war mein **kleiner** Reisebericht. Die Fotos liegen alle schon auf der Festplatte zuhause - aber zum Verkleinern etc. hatte ich gestern abend keine Lust mehr! Die poste ich dann heute abend oder morgen!